Der Värendsled ist eine 120
km lange Wasserwanderstrecke in Kronobergs Län. Die
Strecke umfasst die Fahrt auf kleinen und großen Seen
sowie Kanal und Flußabschnitte. Im Verlauf des Värendsled
gibt es für Paddler keine Schleusen, dafür aber 11 mehr
oder weniger gut ausgebaute Umtragestellen. Die einzige
Schleuse auf der Strecke liegt in Åby und dient in erster
Linie für das historische Dampfschiff Thor
auf der Strecke Kronobergs Festungsruine - Asa. Die
Paddelstrecke kann aufgrund der beiden großen Seen
Helgasjön und Åsnen beliebig ausgedehnt werden.
Zum Värendsled gibt es
bereits reichlich Literatur, unter anderem wird die
Strecke im "
Kanuwandern in Schweden" beschrieben. Teile des Åsnen werden
zudem im "
Kanukompass Südschweden" ausführlich beschrieben. Die
Tourismusinformation in Kronobergs Län bietet einen
kostenlosen
Flyer
in 3 Sprachen mit der vollständigen Tourenbeschreibung an.
Für den See Åsnen gibt es eine eigene detaillierte Karte
mit allen notwendigen Informationen zum Wasserwandern, die
in der Tourismuszentrale in Växjö sowie in zahlreichen
Orten am Åsnen erworben werden kann. In der
Tourismuszentrale in Växjö ist auch eine Kopie einer
A4-Seite erhältlich, auf der die Nahbereiche aller
Umtragestellen im Verlauf des Värendsled skizziert sind.

Tafel mit Wegbeschreibung in 3 Sprachen in Asa.
Rechts ist noch einmal ein Ausschnitt detailiert
dargestellt.
Trotz der bereits guten Beschreibung haben wir uns
gedacht, mit der folgenden Reisebeschreibung noch ein paar
zusätzliche Details darzustellen. Unsere Befahrung fand im
Sommer 2011 von Asa nach Norraryd statt. Verwendet haben
wir unsere eigenen Boote (2x Pouch RZ85 und 1x Prijon
Viper für den größeren Nachwuchs). Die Einschätzung der
Schwierigkeit einer Umtragestelle, Stromschnelle, der
Probleme durch Wind und Wellen hängen zum Teil stark von
der eigenen Erfahrung sowie vom Bootstyp ab. Bei den
Stromschnellen kommt natürlich noch der Wasserstand dazu,
der bei uns nicht sehr hoch war, wie etliche Spuren an
Brückenfeilern und Mauern verdeutlichten. Unsere für das
Umtragen eher nachteiligen Boote hatten uns bereits am
ersten Tag erhebliche Vorteile gegenüber den überall
sichtbaren Kanadiern gebracht, als es galt, 10 km auf dem
Asasjö gegen heftigsten Gegenwind aus Süden anzukämpfen.
An den meisten Rastplätzen wird eine Bezahlung erwartet,
die in der Regel in Form von Campingchecks erfolgen soll
und je nach Platz 20 bzw. 40 SEK pro Boot oder pro Person
beträgt. Wer kein Boot vor Ort mietet, kann Campingchecks
praktisch nur in der Tourismuszentrale in Växjö kaufen. Am
Rastplatz ist dann in irgendeiner Form ein Kasten zum
Einwurf der Campingchecks bzw. des Geldes.
Die Wasserqualität ist übrigends nicht so gut, wie in der
deutschsprachigen Literatur zu lesen. Das Seewasser hat im
Sommer durchgehend eine braune Färbung, die Schweden
beschreiben z.B. den Åsnen als mäßig nährstoffreich. In
Urshult hatte man sich an der Badestelle das Aushängen der
Erläuterungen zu den Laborwerten des Wassers gespart. Die
Werte sehen im Norden des Landes übrigends deutlich
anders, sprich besser aus. Der Värendsleden verläuft halt
durch eine Kulturlandschaft, in der auch Landwirtschaft
betrieben wird.
Die Anreise in die Region kann außer mit dem Auto auch
bequem über öffentliche Verkehrs-mittel erfolgen. Züge aus
der Öresund-Verbindung fahren in regelmäßigen Abständen
nach Växjö. Von Weeze fliegt auch eine Billigfluglinie
nach Växjö. Für die Fahrt zum Ausgangspunkt und zurück
kann der Bus genutzt werden. Informationen findet man auf
der Seite von
Länstrafiken Kronoberg. Mit der Linie 340 können die Orte Tolg
und Åby im Norden des Värensleden erreicht werden. Nach
Asa bestehen keine Busverbindungen. Ein Transfer über das
Asa Vandrarhem ist wahrscheinlich möglich. Nach Süden
hin können die Orte Urshult und Ryd über Busse der Linie
242 direkt oder mit Umsteigen in Tingsryd über die Linie
361 erreicht werden. Die Buslinien im Län sind vor allem
auf den Schülerverkehr und die Arbeitswege der Bewohner
ausgelegt, daher sind die Fahrzeiten und Fahrtrichtungen
entsprechend begrenzt.
Der Värendsled
beginnt im Norden in Asa am Ende des Asasjö. Das
Asa Vandrarhem als Startpunkt bietet neben dem
Verleih von Kanus und einem Naturcampingplatz auch
Informationen zur Strecke. Die Fiskekort für den
Asasjö sowie den Tolgsjö ist ebenfalls erhältlich.

Vandrarhem
in Asa. Hinter der linken Scheune befindet sich ein
kleiner Campingplatz.
Der Asasjö ist als schmaler, knapp 10 km langer See
eigentlich ein ideales Paddelgewässer. Wir hatten einen
schön kräftigen Wind aus Süd, der unter anderem dafür
sorgte, dass eine Gruppe von Pfadfindern innerhalb einer
Stunde in unmittelbarer Nähe der Einsatzstelle gerademal
das richtige Paddeln von Kanus erlernte. Nach einer
weiteren Stunde hatten sie ca. 500 m geschafft. Am Südende
des Sees geht die Fahrt in einem Kanal in Richtung Tolgsjö
weiter. An einer Strassenbrücke im Ort
Tolg
befindet sich ein Rastplatz, der zum Verweilen einlädt.
Tolg verfügt über einen
Lanthandel,
der auch am Wochenende geöffnet hat. Wer will, kann sich
auch im
Pannkakshuset
stärken.

Gegenwind auf dem Asasjö
Unsere Fahrt ging weiter bis zum Rastplatz Nykulla.
Aufgrund des Windes hatte ein Teil der Familie genug für
den Tag. Der Rastplatz selbst ist durch die durchgehende
Schräge für Zelte weniger geeignet, die Aussatzstelle
durch die Steine eher suboptimal. Ein Windschutz und
Wasseranschluss sind neben der obligatorischen Feuerstelle
vorhanden. In Nykulla kann der
Aussichtsturm
besichtigt werden. Für Übernachtungen besser geeignet ist
der nachfolgende Rastplatz am Klocksundet, dem Übergang
des Tolgsjö in den Skavenässjö. Hier endet auch die
Gültigkeit der in Asa erworbenen Fiskekort.

Übernachtungsplatz Nykulla

Blick auf den Übernachtungsplatz am Klocksundet

Umtragestelle in Åby. Die Aussatzstelle befindet sich
rechts im Bild, hinter der linken Brücke befindet sich
die Schleuse.
In Åby befindet sich die erste Umtragestelle. Es gibt hier
zwar eine Schleuse, diese wird jedoch nur unregelmäßig
benutzt. An der angegebenen Telefonnummer haben wir nicht
angefragt :-). Für das Aussetzen ist ein Steg vorhanden,
nach ca. 50 m geht es an einer Bootsrampe im Helgasjö
weiter. In Åby gibt es direkt am Kraftwerk eine
Kanucentrale,
die auch einen kleinen Campingplatz betreibt. Das Cafe,
ebenfalls in der Nähe vom Kraftwerk, hat nur Sonntags
geöffnet. Einkaufsmöglichkeiten gibt es ansonsten nicht.
Südlich von Åby befinden sich am westlichen Ufer ein
kleiner Yachthafen, Badeplatz und etwas zurückgezogen
zahlreiche Ferienhäuser. Den auf der Karte eingetragenen
Rastplatz haben wir uns nicht weiter angesehen. Unsere
Tagesetappe endete auf dem Rastplatz auf Skälsnäs, den wir
uns mit einer großen Gruppe Dänen aus Kopenhagen teilten.
Der Rastplatz verfügt über einen großen Sandstrand.
Windschutz, Feuerstelle und Toilette sind vorhanden,
Trinkwasser muss mitgebracht werden.

Sandstrand am Übernachtungsplatz Skälsnäs
Blick von der
Festungsruine Kronoberg auf den Helgasjö nach Norden
Ein optisches Highlight ist die
Ruine der Festung Kronoberg, auf die man durch die schmale
Öffnung zwischen den Inseln Helgö und Hissö zupaddelt.
Links neben der Ruine kann man an Land gehen, für die
Bezahlung des Eintritts muss man über eine Brücke die
Insel kurz verlassen. In der Burgruine ist die Geschichte
der Burg und deren ehemalige Bedeutung auf zahlreichen
Tafeln dargestellt. Unsere Tagesetappe endete an diesem
Tag am Rastplatz Pene, da wir unser Auto von Asa nach
Växjö umstellen wollten. Der Rastplatz und seine nähere
Umgebung wird von Anwohnern zur Naherholung genutzt, der
Platz ist eher schmutzig und es gibt von morgens bis
abends zahlreiche Besucher. Trinkwasser kann man sich bei
Bedarf im ca. 200 m südlicher liegenden Pfadfinderlager
besorgen. Nach Växjö kommt man einfach mit dem Stadtbus
Linie 1, der auf der ca. 500 m entfernten Hauptstrasse
zwischen Kronobergs Slott und Innenstadt verkehrt.
Am südlichen Ende des Helgasjö geht der See in den Helige
å über. Die Einfahrt findet man ziemlich leicht, wenn man
sich am westlichen Ufer hält und dann auf die hässliche
Strassenbrücke zuhält. Rechts vor der Straßenbrücke
befindet sich auch die Einfahrt in den Räppe-Kanal, an dem
zahlreiche Einheimische ihre Bootshäuser haben. Gleich
nach der Straßenbrücke befindet sich links die
Umtragestelle.

Unter der Straßenbrücke am Südende des Helgasjö geht der
Värendsled in den Helige å über.
Die Fiskekort für den Helige å kann in der
Tourismusimformation in Växjö gekauft werden. Mit der
Fiskekort erhält man eine detaillierte topograhische
Karte, auf der der zum Angeln erlaubte Bereich rot
gekennzeichnet ist. Dieser erlaubte Bereich beginnt im
Kråkesjö und geht mit 2 Unterbrechungen in Flußabschnitten
(Södra Ryd und Gemla) bis kurz vor Gransholm.
Für eine kurze Strecke geht es bis zur nächsten
Umtragestelle auf dem Helige å weiter. Am Kraftwerk in
Räppe befindet sich die Aussatzstelle ganz links neben den
Wehrklappen. Zur offiziellen Einsatzstelle kommt man, in
dem man der Strasse bis hinter dem Sportplatz folgt und
dann rechts abbiegt. Die Einsatzstelle ist etwas
schlammig. Eine Alternative findet sich an der Seite des
Sportplatzes. Vom Sportplatz geht es einen Abhang
hinunter, dahinter befindet sich eine kleine, steinige
Bucht, in der man die Boote bequem zu Wasser lassen kann.
Die Strömung nach dem Kraftwerk war unkritisch.

Unterwegs auf dem Helige å

Aussatzstelle an der Mühle Bergkvara

Alte Brücke an der Mühle Bergkvara
Nach einer kurzen Strecke auf dem Räppegölen teilt sich
der Fluß vor der nächsten Umtragestelle an der
Bergkvara-Mühle. Da sich die Umtragestelle auf der rechten
Seite (ca. 100 m) befindet, sollte hier der rechte Flußarm
am Südende des Räppegölen gewählt werden. (Nicht vorher
auf der rechten Seite des Sees abbiegen!) Nach dem
Umtragen über das Privatgrundstück der verlassenen Mühle
geht es im Bergkvara-See weiter. An dem Nordufer liegt die
Ruine der Festung Bergkvara, die früher einige Bedeutung
in der Region hatte. Eine Besichtigung haben wir uns
gespart. Am westlichen Ufer ist die Ausfahrt aus dem See
durch ein großes Schild markiert. An der Teilung des
Flusses haben wir den linken Arm gewählt.
An einer Hängebrücke befindet sich ein Warnhinweis, danach
nimmt die Strömung deutlich zu und es befinden sich viele
Steine und Inseln im Wasser. Nach wenigen 100 m befindet
sich am südlichen Ufer durch eine kleine Insel verdeckt
ein Übernachtungsplatz. Wer die letzte Schnelle passiert
hat, ist daran vorbeigefahren und kann nur über einen
kleinen Fußpfad den Platz erreichen. Der Platz selbst war
erstaunlich mückenarm, vobei diese Beobachtung sehr
variieren dürfte. Trinkwasser gibt es außerhalb des
Platzes in der Nähe an einem kleinen Häuschen, in dem sich
wohl eine Art Wasserwerk befindet.

Unterwegs auf dem Helige å

Blick auf den Helige å am Rastplatz nach dem
Bergkvarasjö
Nach der letzten Schnelle ist der Helige å ein gemächlich
dahinfließender Fluß ohne Hindernisse. Nach dem Kråkesjö
befindet sich an einer alten Mühle in Södra Ryd die
nächste Umtragestelle von ca. 20 m Länge, die auf beiden
Seiten über schräge Holzrampen verfügt. Kurz nach der
folgenden Eisenbahnbrücke befindet sich eine Stufe mit
Steinblöcken, die aber kein großes Problem darstellt.

Rast in Gemla
Nach dem Gemlasjö gelangt man an den Ort Gemla. An der
Badestelle und Rastplatz wird auf die Einkaufsmöglichkeit
hingewiesen. Die Entfernung ist jedoch größer als die am
Wasser angegebenen 300 m. Zum Einkaufen (Tankstelle mit
Shop) gelangt man, in dem man den Hang hinauf geht, an der
Straße links abbiegen, nach dem Bahnübergang rechts, dann
links und wieder rechts. Wenn eine Pizzeria in Sicht
kommt, ist man schon auf dem richtigen Weg. An der
Pizzeria vorbei sieht man dann auch die Tankstelle.

Umtragestelle in Gemla
Wenige Meter nach der Badestelle teilt sich der Helige å
in zwei Arme. Im östlichen Arm kann eine Bootsrutsche zum
Überwinden des Wehres genutzt werden, im rechten,
westlichen Arm gilt es ca. 100 m umzutragen. Die
Bootsrutsche ist eher etwas für leichte Boote ohne große
Zuladung. Der Eigentümer des Grundstückes, über das auch
Umgetragen wird, ist sehr kommunikativ. Er vermietet auch
Ferienwohnungen und berichtete uns, dass er dadurch auch
sein Deutsch aus der Schule frisch hält.
Kurz nach der Umtragestelle folgt an einer Strassenbrücke
eine kleine Schnelle. Wir haben und am rechten Pfeiler
rechts dicht am Pfeiler gehalten, danach dem Stromzug
folgend auf die linke Uferseite wechseln. Weiter geht die
Fahrt über einen stark mäandrierenden Wiesenfluss, an dem
sich auch einige Ferienhäuser befinden. Kurz vor Öja wird
noch einmal auf eine Gefahrenstelle hingewiesen. Hier
befinden sich mehrere große Steinblöcke im Fluß, die bei
aufmerksamer Fahrweise kein Problem darstellen. Die
Strömung ist dabei nicht sehr schnell. In Öja befindet
sich noch einmal ein Rastplatz an einer Badestelle. Bis
zum See Furen verbreitert sich der Fluß noch etwas und
durchfließt sumpfige Auwälder. Wer im Rahmen des
Jedermannsrecht außerhalb eines offiziellen
Übernachtungsplatzes zelten möchte, findet hier eine gute
Möglichkeit.
Vom See Furen geht es nach Nordwest weiter im Helige å.
Nach wenigen 100 m ist die Umtragestelle in Gransholm
erreicht. Die Aussetzstelle ist ca. 50 m vor dem Wehr auf
der westlichen Uferseite etwas versteckt im Wald. Nach
unserer Meinung war die Aussatzstelle der
mückenverseuchteste Platz der gesamten Tour. Wer hat, also
rechtzeitig mit Djungelolja einreiben. Insgesamt sind ca.
300 m Landtransport zu realisieren, die Einsatzstelle und
auch der Übernachtungsplatz liegen auf dem Privatgelände
eines Bauernhofes. Trotzdem ist der Übernachtungsplatz so
abgeschirmt, dass man sich faktisch allein im Wald
befindet. Der Besitzer hat auch ein wachsames Auge auf den
Platz, der sehr gut gepflegt ist. An der Einsatzstelle
fließt das Wasser in einem Kanal zügig dahin, der
Sandstrand ermöglicht ein bequemes Einsetzen und Beladen.
Trinkwasser gibt es an einem Wasserhahn auf dem Weg zur
Einsatzstelle.
Nach kurzer Fahrt wird das Kraftwerk Os erreicht. Die
Aussatzstelle befindet sich links unmittelbar vor den
Wehrklappen des Umströmungskanals. Zur Einsatzstelle geht
es über den Damm am Kraftwerk vorbei, danach links in den
Wald auf den Weg einbiegen. Eine Schranke verhindert die
Befahrung mit Fahrzeugen. Nach ca. 100 m erreicht man die
Einsatzstelle, an der auch Angelboote im Wasser bzw. an
Land liegen. Früher befand sich die Aussatzstelle an der
rechten Seite, alte, verblichene Schilder weisen noch
darauf hin.
Nach kurzer Strecke auf dem Helige å hat man den Salen
erreicht. Wer möchte, kann nach Norden nach Alvesta
fahren. Dort gibt es auch die Fiskekort für den See. In
Richtung Süden geht es auf dem Värendsled weiter, die
Einfahrt in Richtung Huseby ist eigentlich nicht zu
verfehlen. Der Flußlauf bis Huseby zeigt deutliche
Siedlungsspuren aus vergangenen Tagen. Man befindet sich
in einer Kulturlandschaft, die von der Natur wieder
zurückerobert wird.
In Huseby befindet sich direkt nach der Straßenbrücke auf
der rechten Seite ein Schwimmsteg, der als Aussatzstelle
dient. Unmittelbar am Steg befindet sich ein Saunagebäude,
dass gleichzeitig WC und Dusche für den Übernachtungsplatz
bereitstellt. Durch die unmittelbare Nähe der Wohn- und
Geschäftshäuser von
Huseby
Bruk ist der Platz auch recht sauber und ordentlich.
Wer nicht den Zeltplatz von Torne als nächste Übernachtung
anstrebt, sollte diesen Platz vor der Weiterfahrt auf dem
Åsnen nutzen. Eine Besichtigung von Huseby Bruk lohnt sich
unbedingt. Im Gebäude der
alten Schmiede (Haus Nr. 8) befindet sich eine
Touristeninformation und der Kartenverkauf für einen Teil
der Museen. Huseby Bruk war ursprünglich für die
Eisenherstellung gegründet worden, wurde jedoch im Laufe
der Geschichte an unterschiedliche Produkte und
Bedürfnisse angepasst. Die letzte Besitzerin hat das
Gelände in ihrem Testament dem schwedischen Staat vererbt.
Die Museen vor Ort sind vielgestaltig und behandeln eine
ganze Reihe von Themen.
Der Landtransport erfolgt auf ca. 300 m bis zur
Einsatzstelle am Rande des alten Fabrikgeländes (neben dem
Schraubenhaus). Der Weg ist deutlich ausgeschildert.
Südlich von Huseby befindet sich das Feuchtwiesengebiet
Husebymaden, dass derzeit wieder renaturiert wird.
Wanderwege und Aussichtsturm laden zur Erkundung ein. Nach
wenigen Kilometern ist der See Åsnen erreicht.
Åsnen
Durch seine vielen Inseln und starke Zergliederung in
Fjorden eignet sich der See Åsnen wunderbar für die
Erkundung im Kanu. Nachdem man im Bereich des Helige å
eher allein unterwegs ist, nimmt die Zahl der Personen auf
den Rastplätzen am Ufer des Åsnen deutlich zu. Dabei sind
dafür nicht nur die Wasserwanderer verantwortlich, die
Rastplätze dienen auch für eine Reihe anderer
Freizeitaktivitäten.
Unmittelbar am Nordende befindet sich auf der Halbinsel
Tärningsö ein offizieller Übernachtungsplatz ohne
Windschutz. Der Platz wird intensiv durch Kühe beweidet
und ist für das Zelten eher suboptimal. Weiter südlich in
Torne befindet sich ein
Zeltplatz,
der etwas zurückgezogen vom Wasser liegt. Hier kann man
auch eine spezielle Karte für den Åsnen erwerben. Etwas
weiter kurz vor der Straßenbrücke kann man im Ort Torne an
Land gehen. Torne verfügt über einen kleinen Laden mit
umfangreichen Sortiment als Einkaufsmöglichkeit, am Laden
kann man auch Trinkwasser abfüllen.
Auf dem Weg zwischen Torne und Hulevik befinden sich 2
offizielle Übernachtungsplätze. Der nördliche davon
(Slagestorp) befindet sich direkt am
Banvallsled,
und ist durch die große Steganlage gut zu erkennen. Weiter
südlich befindet sich auf der Halbinsel Abbanäs ein
weiterer Platz. Der Besitzer muss ein Freund von Beton
sein, da hier aus diesem Material Tische und Sitzplätze
gefertigt wurden. Der nächste Ort Hulevik ist ein
Freizeitdorf, dem seine gesamte Infrastruktur mit dem
Niedergang der örtlichen Industrie abhanden gekommen ist.
Einzig die
Schmiede
ist übriggeblieben. Im Bootshafen befindet sich ein
Wasserhahn für durstige Paddler. Von hier geht ein 5,5 km
langer Wanderweg, der auch am Rastplatz Trollberget
vorbeiführt.

Alter Bahnhof in Hulevik
Südlich von Hulevik befindet sich der Übernachtungsplatz
Trollberget. Unmittelbar am Rastplatz befindet sich eine
Steinformation, die dem Platz den Namen gab. Der selbst
Trollberg ist durch zahlreiche Felsspalten gekennzeichnet,
von denen ein Teil begehbar ist. In der Nähe befindet sich
auch der
Aussichtsturm Ramnaberget, der einen fantastischen Überblick über
den Åsnen bietet. Man muss sich nur trauen, den Turm zu
erklettern. Zum Turm gelangt man über den an Rastplatz
ausgeschilderten Wanderweg.

Alte Eisenbahndrehbrücke am Banvallsled
Folgt man dem Värendsled weiter nach Süden gelangt man an
eine alte Drehbrücke der alten Eisenbahnstrecke, danach
geht es wieder nach Norden. Die Nähe der Insel Getnö
zeigte sich für uns durch einen deutlichen Anstieg der
Anzahl der Kanus um uns herum. An der Nordspitze von Getnö
befindet sich ein Übernachtungsplatz, der recht groß
geraten ist. Eine Reihe von Feuerstellen sorgen dafür,
dass auch mehrere Gruppen sich über den Platz verteilen
können.
Die Fahrt auf dem Åsnen kann locker auf eine Woche in den
verschiedenen Fjords ausgedehnt werden. Zahlreiche
Übernachtungs- und Campingplätze stehen in diesem eher
dichter besiedelten Teil Schwedens zur Verfügung.
Bezüglich der Vogelschutzgebiete sind überall deutliche
Hinweistafeln aufgestellt.
Für uns ging die Fahrt zum
Campingplatz
nach
Urshult weiter.
Der Platz wird von einer polnischen Familie betrieben, ist
aber bezüglich der Campinggäste weitestgehend in deutscher
Hand. Der eigentliche Zeltplatz liegt oberhalb eines
Hanges und war zumindest bei unserer Ankunft sehr voll.
Urshult verfügt über einen kleinen Supermarkt, der sich
auf der Strasse nach Tingsryd befindet. Wer vom Zeltplatz
nicht so weit laufen möchte, kann bis an die Südspitze des
Fjords paddeln, von dort sind es noch ca. 400 m nach links
an der Hauptstrasse entlang. Zur weiteren Infrastruktur
zählen ein Angelladen, eine Pizzeria sowie eine Gaststätte
im Ort.
Auf der weiteren Fahrt nach Süden ist die nächste
Umtragestelle bei Hackekvarn. Die Umtragestelle ist mit
ca. 40 m recht kurz. Südlich des Havbältesfjorden befindet
sich die nächste Umtragestelle. Hier befindet sich ein
Bauwerk für den Fischfang, dass eine Weiterfahrt für
normalbreite Kanus verhindert. Die Umtragestelle ist etwas
schwierig, da zahlreiche Baumwurzeln den Einsatz eines
Bootswagens verhindern und auch das Tragen in dem Gelände
schwerfällt.

Alte Brücke an der Straßenbrücke Urshult-Norraryd
An der Straßenbrücke zwischen Ryd und Urshult befindet
sich eine alte Brücke mit Bogendurchfahrten. Bei
Hochwasser kann ein Umtragen notwendig sein, wir sind in
der Mitte einfach durchgefahren. Der Stromzug verrät
deutlich die Lage von Steine in den einzelnen
Durchfahrten. Nach der Straßenbrücke kreuzt der Värendsled
noch einmal den Banvallsled und geht dann in kleine Seen
über. In den Seen fällt ein dichter Bestand der
europäischen Seekanne auf, der im Sommer hübsch anzusehen ist,
jedoch aufgrund der negativen Eigenschaften für das
Gewässer vor Ort in seiner Ausbreitung bekämpft wird.
Für die Rückfahrt nach Växjö mit öffentlichen
Verkehrsmitteln können wie oben beschrieben Busse
verwendet werden. Die Busse halten auch in der Nähe des
Campingplatzes
Norraryd.
Eine Rundfahrt zum Åsnen kann man nördlich des
Campingplatzes Norraryd durchführen. Den Weg nach Ålshult haben wir
selbst nicht getestet, jedoch sind andere Paddler dort
problemlos mit 2 mal Umtragen entlanggefahren.